Mit Gummistiefeln, Keschern und jeder Menge Entdeckergeist begab sich die 4. Klasse der Grundschule Pretzfeld auf eine spannende Expedition an der Trubach. Ziel war die vor zwei Jahren angelegte Flachwasserstelle, die im Rahmen der Einrichtung des Wasserklassenzimmers für den Landkreis Forchheim angelegt wurde. Unterstützt wurden die Kinder dabei von Biologin Ute Gellenthien, die als Expertin die Bachpatenschaft der Schule seit vielen Jahren betreut.
Die Grundschule ist Teil der „Wasserschule Oberfranken“ – und die Kinder nehmen ihre Rolle als kleine Umweltschützer sichtlich ernst und befreiten zunächst mit großem Einsatz den Bach von Müll. Neben typischen Fundstücken wie Glasscherben und Plastik fischten die Kinder auch einen alten Gummistiefel, eine große Trinkflasche und – zur besonderen Freude – sogar den lange vermissten Weitwurfball aus dem Wasser. Höhepunkt des Tages war der Fund eines Signalkrebses – eine invasive Art, die heimische Flusskrebse verdrängt. Die Aufregung war groß, als Ute Gellenthien sofort Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde aufnahm, die entschied: Der Krebs darf nicht zurück in die Trubach. Dafür konnten die Kinder sich über den Fang eines heimischen Edelkrebses freuen, ebenso wie über zahlreiche Bachflohkrebse, einige Köcherfliegenlarven und sogar zwei Mühlkoppen. Auch wissenschaftlich wurde gearbeitet. Die Kinder maßen die Wassertemperatur (15 Grad), den Nitratwert (unter 1 mg/l) und den pH-Wert (8,0) – alles Hinweise auf die gute Wasserqualität des Baches. Im eigens eingerichteten Wasserklassenzimmer untersuchten die Kinder anschließend unter dem Mikroskop die gesammelten Tiere und bestimmten ihre Arten. Finanziert wurde die Aktion wiederum von der Umweltstiftung Sieglinde Schöffl. Am Ende waren sich alle einig: Dieser Tag war nicht nur lehrreich und spannend – er war ein echtes Abenteuer mitten in der Natur!